Donnerstag, 11. Februar 2010

Tischlampe - Eine kurze Geschichte der Lampe



Beginnen wir unsere Reise durch die Geschichte des künstlich erzeugten Lichts mit einer kleinen Spekulation – denn genau nachvollziehen können wir nicht, wie der erste Mensch auf die Idee kam, einen Kienspan als Lichtquelle zu verwenden. Vermuten wir einfach, dass das Geheimnis im Lagerfeuer zu suchen ist. Ein langes Stück Holz, nur an einer Seite brennend, könnte zufällig aus dem Feuer genommen worden sein, und dieser Zufall schenkte der Menschheit die erste Fackel. Leider „fackelte“ die auch fast so schnell wieder ab, wie sie entdeckt wurde. Ein weiterer Zufall könnte dazu geführt haben, dass man die positiven Eigenschaften von Öl oder Fett als Brennmaterial entdeckte. Dazu musste das Fett nur aus dem Wildschwein tropfen, das über dem Feuer gegart wurde, und das Feuer anfachen. Und natürlich musste jemand den Zusammenhang erkennen.

So oder ähnlich könnte die Geburtsstunde des künstlich erzeugten, portablen Lichts ausgesehen haben. Es handelte sich zwar um relativ gefährliche und ausgesprochen emissionsintensive Lichtquellen - doch plötzlich konnte das nächtliche Lagerfeuer verlassen werden, ohne dauernd auf die Nase zu fallen. Und so machte der Mensch einen sicheren und großen Schritt in seiner Entwicklungsgeschichte.

In Mittel- und Nordeuropa wurde dann auch von der Altsteinzeit bis ins 19. Jahrhundert hinein hauptsächlich der Kienspan als mobiles Licht verwendet. So wie schon der Fruchtstand der Kiefer gern als Brennstoff verwendet wurde, nutze man die Kiefer auch als hauptsächlichen Lieferanten für den Kienspan. Auch Kienholz genannt, handelt es sich dabei um unterschiedlich lange Stücke harzreichen Holzes, die vierkantig geschnitten und je nach aktueller Tätigkeit in Hand oder Mund gehalten oder irgendwo verkeilt wurden. Es folgten Halterungen aus Holz, Ton und Metall.

Die Brenndauer von Kienspänen war sehr begrenzt, so dass sie alle paar Minuten erneuert werden mussten. Sie rußten stark und bildeten eine ständige Gefahrenquelle für Brände. Für die normale - also arme - Bevölkerung waren sie trotzdem jahrtausendelang die einzig praktikable Alternative zu den länger und zuverlässiger brennenden, aber auch wesentlich teureren Leuchtmitteln wie Öllampen oder Kerzen.

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